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Letzte Aktualisierung 03.01.2010 15:01 Uhr

WESTKÜSTE DER USA - TEIL 2

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Am Lake Mead in Boulder City schlugen wir unser Nachtlager auf. Im RV-Park gab es keine Duschen, was uns aber nicht störte, weil wir wunderbar im See schwimmen konnten.

Am Ende dieses Tages (24.09.) wollten wir den Jackpot in Las Vegas knacken. Ziemlich zügig fanden wir einen Campingplatz hinter dem Casino 'Circus Circus', der leider voll asphaltiert, aber erstaunlich preiswert und günstig gelegen war. Nicht weit entfernt befand sich die Wasser-Erlebnis-Welt 'Wet'n Wild'. Dort verbrachten wir für 20 $ den ganzen Nachmittag auf diversen Rutschen und in Schwimmbecken. Als wir aus dem Bad zurückliefen, gingen bereits die ersten Neonlichter an. Gegen 19.30 Uhr waren dann alle startklar und wir begaben uns ins Lichtermeer von Las Vegas. Zunächst suchten wir ein Casino, in dem wir für billig Geld ein Buffet plündern konnten. Nach ca. 1 h fanden wir gewünschtes im 'Treasure Island'. Für 11,50 $ und freien Getränken hieß es dann: All you can eat. Kurz vor 22 Uhr verließen wir satt und in Spiellaune dieses Casino, denn der Mindesteinsatz beim Roulette betrug 10 $ und das war uns dann doch zu teuer. Weiter ging es den Boulevard hinunter. Vorm 'Bellagio' bewunderten wir die tanzenden Fontänen. Die Piratenschiff-Show vor dem 'Treasure Island' mußte wegen technischer Probleme an diesem Abend leider ausfallen. Im 'New York, New York' verspielten wir den 1. Dollar, allerdings ohne Gewinn. Zuletzt landeten wir im 'Luxor'. Für uns blieb es die meiste Zeit beim Verlieren und Zugucken, wie Goldkettchentypen beim Roulette abräumten oder arme Schlucker ihre letzten 5 Cents in den einarmigen Banditen steckten, immer in der Hoffnung auf den Jackpot, der das ganze Leben verändern kann.

Am 25.09. ging es in einem Tagesritt weiter zum Grand Canyon Camper Village. Vom Campingplatz fuhren wir noch zum Airport, weil wir uns wegen Hubschrauberflügen erkundigen wollten. Mit Prospekten bewaffnet eilten wir zum Yavapai-Point, um den Sonnenuntergang zu erleben.

Pünktlich halb 10 standen wir am Tag darauf auf dem Flughafen, nur um zu erfahren, daß der nächste Flug für 6 Personen um 12 Uhr stattfindet. Also reservierten wir diesen und nutzten die Zwischenzeit zum Souvenir kaufen, Karten schreiben und Skat spielen.

Halb 12 standen wir wieder bei Grand Canyon Airlines auf der Matte und jetzt ging alles reibungslos. Nach dem Bezahlen wurde noch von jedem vor dem Flugzeug ein Foto geschossen, das man hinterher käuflich erwerben konnte. Dann hieß es Platz nehmen, Kopfhörer auf und schon hob der kleine Vogel ab. Am Anfang ging es bei jedem kleinen Wackler mächtig durch den Bauch, was sich aber legte, so daß man die Aussicht voll genießen konnte.

Bei der Weiterfahrt machten wir an zwei Aussichtspunkten, darunter dem Desert View, noch Zwischenstops. Dann hieß es, möglichst schnell zum Campingplatz in Tuba City zu kommen, konkurrierende Wohnmobile abzuhängen und dabei Gewittern und der hereinbrechenden Dunkelheit zu trotzen.

Heute fuhren wir mitten hinein ins Indianerreservat. Im Reiseführer wurde schon darauf hingewiesen, daß es hier nirgends einen Tropfen Alkohol zu kaufen gibt und man sich reichlich damit eindecken soll, falls man so was braucht.

Irgendwann erhoben sich am Horizont die Steine des Monument-Valley im flirrenden Licht. Es war wirklich meilenweit nur Wüste und staubtrockene rote Erde um uns, bis dann diese beeindruckenden Felsen auftauchten. Da die Indianer-Reservate eigenständig verwaltet werden, zählte am Eingang des Nationalparks auch unsere Nationalpark-Jahreskarte nichts, so daß jeder 3 $ berappen mußte, um in die Nähe der Steine zu gelangen. Es war imposant, aber insgesamt keine Landschaft zum Verweilen. Deshalb machten wir uns wieder auf den Weg und schlugen unser Lager am Lake Powell auf.

Es wurde eine wunderbar warme, sternenklare Nacht, welche auch gleichzeitig unser Bergfest war. Bei Musik, Caipi und Bier saßen wir dann noch eine ganze Weile am Lagerfeuer herum.

Am 28.09. verließen wir die Indianergefilde und machten uns auf zum Bryce Canyon, den wir auf Postkarten bereits bewundern konnten. Die Fahrt war wenig spektakulär, dafür landeten wir am Ende aber auf einem exklusiven Campingplatz mit Whirlpool.

Früh aufstehen war angesagt, weil wir den Sonnenaufgang im Bryce erleben wollten. Da fast keine Wolken am Himmel waren, wirkte der sunrise nicht so toll. Dafür sahen hinterher die Steine im Canyon, der eigentlich gar keiner ist, wunderbar gelb, orange und rot aus.

Den Zeltplatz hatten wir ja bis 13 Uhr bezahlt, also stellten wir uns wieder hin und holten den wegen des Sonnenaufgangs versäumten Schlaf nach. Die Strecke bis zu unserem nächsten Ziel, dem Zion Nationalpark, betrug auch nur 90 Meilen, so daß wir es uns auch leisten konnten.

Der Zion war klasse – eine richtige Wandergegend. Alle Ausgangspunkte der Wanderungen waren mit einem Shuttle-Bus erreichbar, so daß keine Autoabgase die schöne Luft verpesteten. Kurz nach unserer Ankunft und dem obligatorischen Kartenkauf sowie der Zeltplatzanmeldung machten wir uns auf den Weg zum Wheeping Rock. In 10 Minuten hatten wir die Wanderung aber leider schon absolviert.

Mit dem Wohnmobil ging es dann noch nach Springdale zum Abendbrot zu 'Noodles & Pizza'.

Nach intensivem Kartenstudium beschlossen wir, daß ein reiner Fahrtag sein mußte, wenn wir im Yosemite noch etwas Zeit haben wollten. Zunächst verließen wir Utah. In Nevada wurden die Straßen besser, aber nicht abwechslungsreicher. Wir überlegten so vor uns hin, daß wir ja nicht mal einen Wagenheber dabei hatten, falls wir mal ein Rad wechseln müßten. In der Autovermietung hatte man uns gesagt, in so einem Fall soll man Cruise America anrufen. Aber wie??, hier, wo man meilenweit keine anderen Autofahrer, geschweige denn ein Haus antrifft! Nicht mal einem Außerirdischen sind wir begegnet, obwohl wir schon den Extraterrestrial Highway langgefahren sind.

Nach 340 Meilen steuerten wir den Campingplatz in Tonopah an. Klang im Campingführer gar nicht schlecht, erwies sich aber als dreckiger Betonplatz mit schlampigen Toiletten und verräuchertem Casino. Also blieb uns nichts weiter übrig als weiterzufahren. Nach weiteren 140 Meilen gen Westen erreichten wir den Mono Lake.

Beim Frühstück unter strahlend blauem Himmel wurden wir nach nicht allzu langer Zeit von unserer amerikanischen Nachbarin angequatscht. Die hatte dann auch gleich noch ein paar nützliche Tips auf Lager, was wir im Yosemite auf keinen Fall versäumen dürfen. Also fuhren wir fix zum Mono Lake und nach Bewunderung der Salz-Stalagmiten schnurstracks über den Tioga-Paß zum Tioga-Lake. Dort konnte man Boot fahren, z.B. 2 Stunden für 3 Personen für 25 $! Da wollten dann die meisten doch lieber darauf verzichten. Deshalb ging es gleich weiter in den Yosemite-Nationalpark hinein.

Auf der Fahrt zu den Campingplätzen im Inneren des Parks konnten wir immer wieder atemberaubende Ausblicke auf eine wunderschöne Landschaft genießen. Nach dem Checken der Modalitäten und Erfüllung aller Formalitäten nahmen wir von unserem schönen Platz am Fluß Besitz. Da noch immer oder schon wieder Hunger plagte, fuhren wir mit dem Shuttle zum Yosemite-Village. Mit dem Holz vom Lake Powell entfachten wir noch ein Feuerchen und später am Abend ging man, nach Verschluß der Lebensmittel in einer bärensicheren Eisenkiste, so nach und nach zu Bett.

Heute war Wandertag – endlich mal laufen und nicht immer mit dem Auto irgendwohin kutschen, wie in Amerika üblich. Die 3 in dieser Jahreszeit im Yosemite noch zu erlebenden Wasserfälle entlang des John-Muir-Trail waren unser Ziel. Den richtigen Anfang verfehlten wir irgendwie, aber nach Überquerung eines Baches und Erklimmen eines Hanges kamen wir auf den rechten Weg. Der verlief dann erstmal stetig bergan, so daß wir froh waren, als der erste Wasserfall in Sicht kam und wir eine kurze Pause einlegen konnten. Von dort führten zwei Wege weg, der eine zum nächsten Wasserfall und der andere zu den Nevada Falls. Zunächst beguckten wir uns den Mist Fall und dann nahmen wir den zweiten Weg in Angriff. Auf dem Pferdeweg stiegen wir immer hübsch bergan die 4,3 Meilen bis zum Nevada Fall. Der immer in Sichtweite befindliche Half-Dome war zeitlich leider nicht mehr zu schaffen. Es wurde ein kurzer Abend, weil alle müde waren vom Ausflug.

Dienstag, 03.10. - Tag der deutschen Einheit – aber das interessierte uns wenig, denn wir mußten den Yosemite-Nationalpark leider schon wieder verlassen. Unsere vorletzte Tour führte uns zur St.-Andreas-Spalte. Hätte man dort nicht einen alten Gartenzaun von 1906 stehengelassen, würde man gar nicht glauben, daß sich dort zwei Erdplatten an- und ineinander verschieben. Der Zaun verdeutlichte aber eindringlich, was sich damals abgespielt haben mußte – er hatte sich um 16 Fuß (ca. 4 m) verschoben.

Nach einem Rundweg von ungefähr einer halben Stunde verließen wir diese gefährdete Region, ohne daß es ein einziges Mal unter uns gewackelt hatte.

Auf dem Programm des 04. Oktobers stand das letzte Highlight dieses Urlaubs – der Besuch eines Redwood-Parks. Über den Panorama Highway, der noch mal eindrucksvolle Blicke auf die Pazifikküste freigab, erreichten wir die Mammutbäume. Es mußten scheinbar alle noch ihre Filme vollknipsen und so entstanden -zig Mammutbaumbilder, die auch noch alle was geworden sind.

Dann suchten wir im Zeltplatzführer einen am See raus. Es stellte sich aber heraus, daß dieser Campingplatz einige Meilen oberhalb des beschriebenen See's lag. Weiterhin gab es auf diesem Platz keine Einkaufsmöglichkeit und auch keine Kneipe. Wir waren also total abgeschieden. Deshalb blieb nichts anderes übrig, als mit den verbliebenen Lebensmitteln eine Mahlzeit zu kochen, mit der alle bis zum Morgen gesättigt wurden. Abends vertilgten wir unsere letzten Alkoholreserven und dabei wurden Mixgetränke kreiert, die nicht nur furchtbar aussahen, sondern auch so schmeckten.

Heute (05.10.) mußten wir uns von unserem Mobil trennen. In der Autovermietung ließen sie uns zwei Stunden vor der Tür stehen, bis sich mal einer bequemte, das Auto abzunehmen. Mit dem Shuttle gelangten wir zum Hotel, welches zur Abwechslung an der Landebahn lag, was weniger belastend für die Ohren war. Mit Bus Nr. 292 gelangten zur Union Street, welche nicht weit entfernt von der Market Street war. Mittlerweile war es halb vier und jeder wollte sich noch den einen oder anderen Wunsch erfüllen, so dass wir uns trennten und erst nachts im Hotel wiedertrafen. Es wurde nicht mehr viel geredet, weil wir am nächsten Tag zeitig raus mußten.

Unser Abreisetag begann mit geordnetem Chaos. Das Gepäck war fix eingecheckt und dann ließen wir unsere letzten Reiseschecks beim Frühstück im Flughafenrestaurant. Dann waren wir auch schon in der Luft mit Flugziel New York. Die 3 Stunden Aufenthalt brachten wir im Burger King mit essen, Scrabble spielen und rumgucken um die Runden. Jetzt trennten uns lediglich noch ein 9-stündiger Atlantik-Nachtflug und 5 h Wartezeit in München von zu Hause.

 

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